Wer im Ausland Produkte bestellt – zum Beispiel in Geschäften in China oder den USA – muss derzeit keine Einfuhrzölle zahlen, wenn der Warenwert zuzüglich Versand weniger als 22 € beträgt. Das wird sich 2021 ändern, da diese Steuerfreigrenze entfällt. Die Gründe dafür und was diese Änderung für Kunden bedeutet, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Aktueller Steuerfreibetrag: Keine Gebühren bis 22 Euro
Wenn Sie derzeit aus einem Nicht-EU-Land bestellen, können beim Import der Sendung nach Deutschland Gebühren anfallen. Im Einzelnen sind dies die Einfuhrumsatzsteuer (19% bzw. ermäßigt 7%) und Zölle (die Höhe hängt vom Produkt ab).
- Wert bis 22 Euro: Aufgrund des geringen Warenwertes fallen weder Einfuhrsteuer noch Zollgebühren an.
- Preis zwischen 22 und 150 Euro: Es wird Umsatzsteuer erhoben.
- Preis ab 150 Euro: Umsatzsteuer und Zölle müssen bezahlt werden
Ausschlaggebend für die Erhebung von Gebühren ist Versandwert zzgl. VersandkostenDer Zoll erhält den Wert in der Regel aus den der Sendung beigefügten Einfuhrpapieren. Im Zweifelsfall muss der Empfänger beispielsweise eine Rechnung oder einen Zahlungsnachweis vorlegen. Viele Händler, insbesondere aus Asien, deklarieren einen geringeren Warenwert, damit der Käufer keine Steuern zahlen muss.
Gebühren für den persönlichen Eintrag
Diese Gebühren fallen nicht nur für den Transport von Paketen an, sondern auch bei der Einreise aus dem Ausland nach Deutschland.
Änderung ab 2021: keine Steuerfreigrenze
Diese Änderung war ursprünglich für den 01.01.2021 vorgesehen und tritt nun zum 01.07.2021 in Kraft: Die 22-Euro-Freigrenze entfällt, Die Einfuhrumsatzsteuer wird ab dem ersten Cent erhobenDies hat der Rat für Wirtschaft und Finanzen der Europäischen Union beschlossen.
Wer bisher strategisch von außerhalb der EU bestellt hat, um einen Warenwert unter 22 Euro zu erreichen, kann ab Juli 2021 nicht mehr sparen, sondern muss Steuern zahlen – so als ob er Waren aus Deutschland oder der EU kauft .
Berechnungsbeispiel
Wenn Sie zwei T-Shirts in einem chinesischen Online-Shop für insgesamt 10 Euro plus 2,50 Euro Versand bestellen, müssen Sie zu diesem Zeitpunkt keine Einfuhrzölle zahlen.
Berechnung bis Juli 2021:
- Güterwert: 10 Euro
- Mission: 2,50 Euro
- Gesamtwert: 12,50 Euro
- Einfuhrzölle: Nicht gültig, da der Zollwert weniger als 22 Euro beträgt
Berechnung ab Juli 2021:
- Güterwert: 10 Euro
- Mission: 2,50 Euro
- Gesamtwert: 12,50 Euro
- Einfuhrzölle: 12,50 Euro zzgl. 19% Einfuhrsteuer = 14,87 Euro
Bei der Einfuhr müssen Sie 2,37 Euro bezahlen
Zusätzlich zur Einfuhrumsatzsteuer können bei der Lieferung Bearbeitungskosten anfallen. Wenn der Paketdienst den Versand beim Zoll durchführt, manchmal a Servicekosten bis 28 Euro bezahlt werden. Mehr zum Thema: Einfuhrzölle bezahlen.
Gebühren unter 5 Euro müssen nicht bezahlt werden
Im Moment gibt es übrigens auch eine Grauzone: Gebühren bis 5 Euro werden derzeit nicht erhoben. Dies bedeutet insbesondere, dass Zölle bis zu einem Zollwert von rund 26,31 Euro nicht entrichtet werden sollten. Diese Grenze wird voraussichtlich auch 2021 abgeschafft.
Zollrechner
Sie können unseren Zollcomputer verwenden, um die Kosten für Ihre Sendung zu berechnen.
Gründe für den Wechsel
Die Aufhebung der Freigrenze ist keine rein deutsche Entscheidung, sondern eine Anwendung der Vorgaben der EU-Kommission. Steuerbefreiungen werden von Politikern als Wettbewerbsverzerrung empfundenDies würde die Handelsbedingungen erschweren, wäre ein Nachteil für lokale Händler, sagte der österreichische Finanzminister Gernot Blümel.
Ein Problem ist – wie oben schon erwähnt -, dass viele Vermarkter Absichtlich falsche SendungsangabenDer Kunde muss nichts bezahlen, aber EU-Länder wie Deutschland verlieren Einnahmen. Wenn der Empfänger den Fehler in der Deklaration bemerkt, müsste er die Ware verzollen. Aber die meisten tun dies nicht, daher muss dieser Steuerbetrug jetzt reduziert werden.
Halten die Pakete dann länger?
Selbst jetzt Viele Kunden warten vier Wochen oder länger auf ihre Bestellungen aus ChinaDa künftig alle Pakete vom Zoll (IPZ) kontrolliert werden müssen, sind noch längere Wartezeiten zu befürchten. Allerdings arbeiten Unternehmen bereits an einer Software, die Zollanmeldungen automatisch scannen und verarbeiten kann, damit die Bearbeitung in Zukunft noch schneller ablaufen kannDie
Fazit
Bestehende Vorschriften für Einfuhren aus Nicht-EU-Ländern reduzieren mitunter inländische Händler und sind anfällig für Steuerbetrug. Das wird sich ab 2021 ändern, denn ab sofort werden auf alle Sendungen Einfuhrzölle erhoben, unabhängig vom Warenwert. Dank spezieller Software zur Bearbeitung von Zollanmeldungen kann die Zollabfertigung noch schneller erfolgen.
Verantwortungsverweigerung:
Trotz intensiver Recherche ist diese Liste der Zoll- und Einreisebestimmungen unvollständig und nicht immer aktuell. Im Zweifelsfall kann nur der Zoll verbindliche Auskunft geben. Dieser Artikel ist nicht als Rechtsberatung gedacht. Jegliche Haftungsansprüche gegen den Autor dieses Artikels sind ausgeschlossen.
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