Es ist bekannt, dass die Deutschen ihr Geld immer noch lieben. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern werden die meisten stationären Geschäfte hierzulande immer noch bar bezahlt. Trotz der Liebe zum Bargeld stört das kleine Geld – die kleinen Ein- und Zwei-Cent-Münzen – selbst viele Deutsche. Meistens befinden sich zu viele Mini-Coins in Ihrem Portemonnaie und sie belasten Sie. Aber heißt das auch, dass das Kleingeld abgeschafft werden sollte? Wir zeigen, welche Abschaffungspläne bereits existieren und wie die Welt ohne wenig Geld aussehen könnte.
Die EU erwägt bereits die Abschaffung des Kleingeldes
Ein- und Zwei-Minuten-Münzen nehmen viel Platz ein und machen das Portemonnaie schwer und unhandlich. Aber dafür müssen die Münzen verschwinden komplett aus unserem Portemonnaie;
Wenn es nach der Europäischen Kommission unter Ursula von der Leyen geht, könnte das durchaus der Fall sein. Immerhin wurden im vergangenen Jahr die Inhalte einer EU-Bürokratisierungsinitiative bekannt. Das Dokument der Europäischen Kommission betrifft unter anderem die ersatzlose Abschaffung aller Ein- und Zweiminutenmünzen im Euroraum.
Die Entscheidung, die Ein- und Zwei-Cent-Münzen zu entfernen, ist jedoch noch nicht gefallen. Vielmehr soll dies künftig von der EU-Kommission oder dem Europäischen Rat entschieden werden.
Über das Ende des kleinen Geldes könnte aber schon eine Entscheidung getroffen werden Herbst im Herbst 2020Die Entscheidung betrifft dann alle Mitgliedstaaten des Euroraums und könnte die Miniwährungen bereits im nächsten Jahr aus dem Verkehr ziehen.
Kleines Geld ist ein Kostenfaktor
Die kleinen roten Cents der Eurocents sind wirklich schön zu sehen. Sammeln sie sich jedoch in großen Mengen im Portemonnaie an, werden sie schnell nervig. Aber nicht nur dort sind sie nicht sonderlich willkommen: Viele Händler nehmen sie auch in großer Zahl nur ungern an. Auch gesetzlich sind sie nicht verpflichtet, während eines Kaufabschlusses mehr als 50 Coins anzunehmen (mehr zu: Barannahmepflicht).
Außerdem sind auch kleine Münzen echt KostenfaktorSchließlich ist es auch ziemlich teuer, kleines Geld zu verdienen. Genau genommen übersteigen ihre Produktionskosten den Nennwert der Münzen deutlich. Das bedeutet: Das Schneiden und Ausliefern einer 1-Minuten-Münze kostet weit mehr als ein Zoll.
Auch ärgerlich: Kleines Geld muss sehr oft gekürzt werden. Schließlich werden viele kleine Münzen in Sparschweinen gesammelt, in Ritzen im Sofa versenkt oder „verschwinden“ sonst aus dem Verkehr gezogen. Allein aus Kostengründen ist es sinnvoll, ganz auf die kleinen Coins zu verzichten.
Einigen Ländern geht bereits das Geld aus
Auf wenig Geld zu verzichten, ist für viele europäische Nachbarländer kein Gedankenspiel. Vielmehr haben sie das Aufgeben von Coins bereits in ihren Alltag integriert. In Irland, Finnland, den Niederlanden und Belgien gehört das kleine Geld praktisch nicht mehr zum alltäglichen Einkaufen. Obwohl Münzen noch in sehr kleinen Auflagen geprägt werden, spielen sie im Alltag nur eine untergeordnete Rolle. Anstatt den Zahlungsbetrag auf den nächsten Cent herunterzuzählen, stattdessen in 5-Minuten-Stücken auf- oder abgerundetDie
Auch in Deutschland ist der Trend zum Verzicht auf Münzen bereits angekommen: Durch die hohen Transportkosten wird das Geld sehr klein wird nicht mehr zur Nordseeinsel Wangerooge transportiertHier gelangen Münzen nur in die Taschen der Touristen.
Wie sieht der Alltag ohne wenig Geld aus?
Obwohl die Deutschen ihr Geld lieben, zeigen Umfragen, dass es noch rund ist 60 Prozent der Bürger befürworten die Abschaffung Ein- und Zwei-Cent-Münzen. Doch wie könnte der Alltag aussehen, wenn Kupfergeld endgültig verschwindet?
Wie man das kleine Geld genau loswird, wurde 2016 in Kleve im Rahmen eines Pilotversuchs getestet. Bei teilnehmenden Händlern wurde der Gesamtkaufpreis bei Zahlung einfach auf die vollen 5 Minuten auf- bzw. abgerundet. Das alles geschah auf freiwilliger Basis, mit Zustimmung jedes Kunden und hatte ein erstaunliches Ergebnis: Viele Händler in der Stadt Kleve rundeten bis heute weiter ab.
Die Währung steht noch nicht fest
Ob das kleine Geld in naher Zukunft komplett aus dem Portemonnaie verschwindet, ist noch nicht klar. Schließlich sind die Bemühungen der EU-Kommission derzeit nur in Arbeit – noch ist keine Entscheidung gefallen. Dies wird in jedem Fall von den Entscheidungen der Euro-Mitgliedstaaten abhängen.
Insgesamt scheint aber die Abschaffung der Miniwährungen bereits im Gange zu sein aus finanziellen Gründen sinnvollDarüber hinaus ist es unwahrscheinlich, dass jede Person einen finanziellen Nachteil erleidet, wenn sie zum Zeitpunkt des Kaufs auf- oder abgerundet wird.